Beschreibung calca-Elec (-Gas) D

Funktion

Lua Script Programm für Jeti Fernsteuerungen.
Mit dem Programm wird die Restkapazität eines Antriebes errechnet und auf dem Display dargestellt. Ebenso können Alarme gesetzt, oder mit einem Schalter der aktuelle Stand abgerufen werden.
calca-Elec und calca-Gas können mit weiteren Apps zusammen arbeiten (Display von Thorn) oder (dbdis von Dieter). Es ist aber zu berücksichtigen, dass das Programm auf den älteren Sendern die Ressourcen ausschöpft und alleinstehend betrieben werden sollte.

Hintergrund

Zur Darstellung der Restkapazität gibt es Sensoren für Elektroantriebe oder Durchflussmesser für Verbrennungsmotoren. Diese müssen aber meist zusätzlich eingebaut werden und kosten auch einiges an Geld. Bei kleinen Fliegern spielt auch das zusätzliche Gewicht und der Platzbedarf eine Rolle. Dies sind wohl die Gründe, warum sich immer noch eine Mehrheit der Piloten auf die einfache “Timer- Methode” verlässt. Diese Methode kann funktionieren, wenn der Flugstil immer etwa ähnlich ist, und/oder der Timer konservativ eingestellt wird. Ansonsten wird man so immer mal wieder einen Akku komplett leer fliegen oder sogar zu einer Notlandung gezwungen.

Die Lösung für Jeti Piloten

Die calca-Apps berechnen den Verbrauch anhand der Stellung der Motordrossel. Die Genauigkeit ist abhängig von der Güte der Eingaben, in der Regel erreicht sie die Qualität der Sensoren. Eine Ausnahme sind Benzinmotoren, weil die Durchflussmengen kaum bekannt sind und je nach Fluglage auch sehr stark variieren. Jettriebwerke, welche eine lineare Gaskurve haben sind dagegen sehr einfach einzustellen. Meistens stehen die Verbrauchswerte bereits in der Anleitung (Leerlauf und Vollgas) und können direkt übernommen werden.

Technisches

Aus maximal fünf Messpunkten wird die Reglercharakteristik des Antriebs definiert. Die allenfalls leeren Messpunkte (in der Maske definiert als “-1”) werden durch Interpolieren der Nachbarwerte gerechnet. Anschliessend wird die Kurve verfeinert und der Gasweg in 40 Bereiche mit wiederum interpolierten Werten unterteilt.
Sobald der Sender eingeschaltet bzw. der Motor in Betrieb ist, wird jede Sekunde anhand der Knüppelstellung die entnommene Strom- oder Spritmenge berechnet und die Prozentdarstellung der Restkapazität angepasst. Dabei wird bei den Elektroantrieben auch die Abnahme der Spannung während dem Flug berücksichtigt. Definition ist, dass ein Verbrenner Antrieb bei ausgeschaltetem Motorschutzschalter keinen Verbrauch hat, während ein Elektroantrieb während der ganzen Zeit mindestens den Verbrauch hat, der bei 0% Knüppelstellung eingestellt ist. In der Regel entspricht dies dem Ruhestrom der Empfangsanlage und der Servos.

Genauigkeit

Ich habe ein Jahr lang getestet und jeweils die Akkus zu Hause wieder vollgeladen, damit ich die Ablage untereinander und vom Sollwert bestimmen konnte (Excel Tabelle). Oft bin ich auf +/- 2% Unterschied zwischen identischen Akkus gekommen. Das ist wesentlich besser, als ich mir jemals erträumt hatte. In der Regel fliege ich nun bis 25% Restkapazität und habe dann zu Hause eine Zellspannung von ca. 3,75 Volt. Dies erlaubt mir die Akkus zu lagern, ohne nachladen zu müssen. Bei unterschiedlichen Akkus kann die Differenz etwas grösser sein.

Praxis

Beim Jettriebwerk kann man unter Umständen die Einstellungen direkt aus dem Handbuch übernehmen.
Bei Elektromodellen hatte ich zunächst einen Sensor temporär mitfliegen lassen, und so etwas umständlich den Verbrauch gemessen. Mittlerweile messe ich am Boden mit einem Zangen Amperemeter, was völlig ausreicht.
Bei Benzinmotoren ist es leider schwierig, genaue Verbrauchswerte zu bekommen oder zu ermitteln. Dort wird man etwas ausprobieren müssen.

Fallen

Die gibt es; Zum einen passiert es leicht, dass man bei den Einstellungen vergisst, den Drosselknüppel proportional zu stellen. Dann agiert dieser als Schalter und es resultiert ein Riesen Fehler! Zum anderen gibt es Regler, welche bei jedem Flug neu kalibrieren (ich hasse sie!). Erst wenn man das erste Mal Vollgas gegeben hat, stimmt die Regler Charakteristik. Vorher produziert der Motor bereits bei 50% Knüppelstellung fast die volle Leistung, was mit calca zu einem völlig unbrauchbaren Resultat führt. Zuletzt könnte es auch passieren, dass das Programm abstürzt und man es nicht merkt. Das ist mir zwar nie mehr passiert, hängt aber davon ab, ob allenfalls noch andere Ressourcenhungrige Lua Programme installiert sind.

Sicherheit

Lua Programme laufen in einer Art “Sandbox” und können dem Sender grundsätzlich nichts antun. Falls sie Fehlerhaft sind oder zuviel Ressourcen verbrauchen, werden sie einfach gekillt (ohne Warnung!).
Ein gewisses Problem besteht bei Dateizugriffen. Das ist nicht nur bei Lua so, dass kann auch passieren, wenn der Sender versucht, auf eine volle oder defekte Speicherkarte zu schreiben. Deshalb sollte man es im Flug auch unterlassen, einen “Printscreen” zu machen. Die Folge kann ein Einfrieren der Anzeige sein, auch ist es nicht mehr möglich, den Sender normal auszuschalten. Immerhin aber ist die Steuerung des Modells davon nicht betroffen, da diese wichtige Funktion abgetrennt funktioniert. Zudem finden ausser dem “Printscreen” die meisten Dateizugriffe am Ende statt, beim Abschalten des Senders oder Wechseln des Modells. Da ist es mir bei der Entwicklung des Programms einige Male passiert, dass der Sender gecrasht ist. Aus dieser Situation kann man entweder den Senderakku resetten oder viel einfacher den Trick mit den zwei Tasten durchführen: bei der DS16 sind dies die beiden Tasten “Power” und “Esc”, die man für einige Sekunden gedrückt halten muss (am Boden!). Ein derartiges Einfrieren ist mir aber nie mehr passiert.

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